Wir sollten in einem Foto eine Seele finden.
Dieses Foto habe ich vor 15 Jahren mit einer kleinen Reisekamera in Italien aufgenommen.
Es war ein wunderschöner Tag. Die Leute flanierten, die Kinder lachten laut in den Gassen. Dann sah ich im Schatten diese geschlossenen Fensterläden an einer maroden Fassade.
Die Verzierungen an der Balkonbrüstung hielten meinen Blick gefangen.
Für einen Augenblick dachte ich, die Welt würde stillstehen.
Eine Taube saß bewegungslos auf dem Geländer. Für einen Augenblick dachte ich, die Welt würde stillstehen. Mein Gefühl schwankte irgendwo zwischen einsamer Stille und freudiger Erwartung. Dann war da dieses Licht, das die Tür streifte. Ich nahm meine Kamera und drückte auf den Auslöser. Ich wartete noch eine Weile, weil ich dachte die Tür würde sich gleich öffnen, aber der Lichtschein war plötzlich wieder verschwunden.
Bis heute kann ich mich an dieses Gefühl erinnern
Es berührt mich noch heute so sehr. Bis heute kann ich mich an dieses Gefühl erinnern.
Ich weiß nicht was damals hinter diesen Fenstern passiert ist,
ich habe nur eine leise Ahnung davon...
"Wir sind es, die das Menschsein, die Vorstellungskraft und die Poesie in unsere Fotos legen"
Mit diesem Zitat von David duChemin möchte ich dir sein Buch empfehlen:
Die Seele der Kamera und die Rolle des Fotografen.
Er spricht mir aus dem Herzen, wenn er schreibt, dass es nicht um technische Perfektion in der Fotografie geht.
Er sagt: "Jeder Zugewinn an Schärfe oder Dynamikumfang macht ein Geschichte nicht besser als dies eine moderne Schriftart bei einem Gedicht täte."
"Jetzt ist es an der Zeit, sich wirklich um das zu kümmern, was bessere Fotos bringt:
den Fotografen selbst."
Ich liebe diese Buch und ich kann jeden einzelnen Buchstaben unterstreichen.
Es sind viele schöne Schwarzweiß-Fotos enthalten.
Das Buch ist im dpunktverlag erschienen und bei deinem Buchhändler erhältlich.
Hier ist eine Leseprobe:
Ich wünsche dir eine schönen Sonntag!
Liebe Grüße von der Insel
Jacqueline
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